Betreten von Eisflächen

Dünnes Eis birgt große Gefahren

Die Minusgrade der letzten Wochen und der kommenden Tage lassen Seen und Wasserflächen zum Teil gefrieren. Die Eisoberfläche sieht stabil aus, ist es aber oftmals nicht, die Eisdecke ist zu dünn – es droht Einbruchgefahr. 

Daher warnen die Feuerwehren: trotz des herrschendes Frosts ist das Eis auf Seen bei weitem noch nicht tragfähig. Die Eisdecke ist noch zu dünn, Sie begeben sich im wahrsten Sinne des Wortes auf ganz Dünnem Eis. Für Kinder sind solche Stellen sehr verlockend und verleiten sie dazu, dass Eis zu betreten, sie können die Dicke des Eises nicht abschätzen und brechen plötzlich ein. Betreten Sie nur solche Flächen, die durch die örtlichen Behörden freigegeben wurden, Sie bringen sich und andere unmittelbar in Gefahr, wenn Sie auf andere Eisflächen gehen. Erst ab einer Dicke von 10 Zentimetern sprechen Experten von einer tragfähigen und stabilen Eisdecke. 

Tipps der Feuerwehren:

  • Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst. Kindern müssen die Gefahren erklärt werden.
  • Vermeiden Sie einsame Ausflüge auf dem Eis – bei einem Unfall kann es sonst sein, dass niemand Hilfe leisten kann.
  • Wenn das Eis knistert und kackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen zum Ufer robben und dabei möglichst wenig ruckartige Bewegungen ausführen.
  • Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe oder organisieren Sie, dass jemanden einen Notruf absetzt! Vor allem bei unübersichtlichem Gelände kann ein Einweiser an einer verabredeten Stelle die Anfahrt der Rettungskräfte erleichtern.
  • Vorsicht ist nicht nur bei fließendem Gewässer, verschneiter Oberfläche und bewachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und Ausflüssen kann die Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein – hier droht akute Einbruchgefahr!
  • Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.
  • Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung beachten (Leinen/Schwimmweste/Rettungsring), nicht zu weit hinaus wagen.
  • Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
  • Gerettete in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken hüllen, vorsichtig erwärmen, nicht als „Hausmittel“ mit Schnee abreiben.
  • Unterkühlten Personen keinen Alkohol geben, stattdessen möglichst warmen Tee reichen.