Wenn es in einem Gebäude brennt und die Feuerwehr ankommt, dann sitzt jeder Handgriff. Routinierte Abläufe, sichere Schutzkleidung und das gute Gefühl, weil die Fachleute vor Ort sind. Doch was ist, wenn auch den Rettern etwas zustößt? Brandeinsätze unter Atemschutz gehören zu den gefährlichsten Situationen für Einsatzkräfte. Damit auch im eigenen Notfall alles routiniert abläuft, haben sich Führungskräfte der Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Asbach zu diesem Thema fortgebildet. Es folgt nun die Ausbildung in den neun Einheiten, um einheitliche Abläufe zu gewähren.
Zu Beginn stellte Ausbilder Marcus Rausch die Themen für die 2 tägige Fortbildung vor. Er zeigte Beispiele für Atemschutznotfälle aus der Vergangenheit und betonte die Wichtigkeit von trainierten Abläufen. Alle Teilnehmer waren sich direkt einig, dass 8 tote und 804 verletzte Einsatzkräfte in den letzten 10 Jahren in Deutschland definitiv zu viele sind. Am Einführungsabend wurde in einem 2 stündigen Theorieblock die Notfalltasche Atemschutz mit ihren Bestandteilen genauer in Betracht gezogen und erläutert. Ebenso welche Möglichkeiten der Sicherheitstrupp hat und wie er ausgerüstet in Bereitstellung stehen soll.
Aufbauend auf das Wissen vom Vorabend wurde dann intensiv in der praktischen Phase des Workshops auf den sogenannten Systemwechsel eingegangen. Hierbei wird eine neue Atemluftflasche angeschlossen, um sich für die Rettung des verunfallten Kollegen mehr Zeit zu verschaffen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die praktisch geübt wurden. So konnten die Teilnehmer alle Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden kennen lernen. Angefangen beim Umstecken des Atemluftschlauches an die neue Atemluftflasche über das Tauschen des Lungenautomaten bis hin zum Einsatz einer Fluchthaube.
Zu Beginn wurden alle Varianten ohne Atemschutz und ohne Handschuhe durchgeführt. Im weiteren Verlauf wurde der Schwierigkeitsgrad gesteigert um den Realfall zu simulieren. So wurde dann im letzten Durchgang mit voller Schutzausrüstung und angeschlossenem Atemschutzgerät unter Nullsicht die einzelnen Vorgehensweisen mehrfach trainiert. Um das Stresslevel noch etwas zu erhöhen, mussten die Teilnehmer als Abschlussübung mit abgeklebten Atemschutzmasken jeweils in einem zweier Trupp einen kurzen aber kniffligen Parcours durchkriechen und dann einem verunfallten Atemschutzträger aufsuchen um den vorher geübten Systemwechsel durchzuführen. In anschließenden Gesprächen wurde deutlich, wie die Sicherheit der Feuerwehrangehörigen im Umgang mit der Notfalltasche gestiegen ist. Es folgt nun die Ausbildung in den neun Einheiten in der Verbandsgemeinde Asbach. So soll ein einheitliches Vorgehen bei Atemschutznotfällen umgesetzt werden.