Landrat Achim Hallerbach und Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Werner Böcking konnten am Samstag, den 14. April über 100 Führungskräfte von Feuerwehren, Deutschem Roten Kreuz (DRK), Malteser-Hilfsdienst (MHD), Technischem Hilfswerk (THW) und der Bundeswehr in der Wiedparkhalle in Neustadt begrüßen. „Einsätze mit einer großen Anzahl von Verletzten stellen unsere Kräfte vor besondere Herausforderungen. Hier sind wir in der Einsatzplanung und Vorbereitung als Landkreis besonders gefordert.“, sagte Achim Hallerbach in seinem Grußwort.
Holger Kurz (Stv. KFI), Peter Bächle (MHD) und Christian Fleer (DRK) stellten im ersten Vortrag die Strukturen und Begriffe von Rettungs-, Sanitätsdienst und Feuerwehr dar. Die Schnelleinsatzgruppen (SEG Sanität und SEG Betreuung) werden im Landkreis Neuwied durch das Deutsche Rote Kreuz und den Malteser Hilfsdienst gestellt. Sie verfügen über rund 150 ehrenamtliche Helfer mit 45 Fahrzeugen. Fazit des ersten Vortrages: Das Abschätzen der erforderlichen Kräfte und Materialien für eine Großschadenslage ist die Herausforderung der Führungskräfte.
Im Anschluss referierte Frank Nimwegen als Organisatorischer Leiter des Landkreises Mayen-Koblenz zum Planwagenunfall an der Burg Eltz. Bei diesem Unfall am 31.10.2009 waren 15 Personen verletzt und zwei Personen getötet worden. Ein Einsatzschwerpunkt bildete hier die Transportkoordination, also Führung der Kräfte und Fahrzeuge auf den engen Wegen zur Burg Eltz.
Durch Matthias Lemgen wurde eine Handreichung Öffentlichkeitsarbeit für die Feuerwehren vorgestellt.
Christian Heine, stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Ransbach-Baumbach, stellte den Brand eines Reifenlagers im Juni 2017 dar. Neben den umfassenden Löschmaßnahmen waren ein überörtlicher Messeinsatz und die Warnung der Bevölkerung durch die Einsatzleitung zu koordinieren.
Philip Horn stellte die Arbeit der Notfallseelsorge im Landkreis Neuwied vor. 27 Seelsorger/innen sind im Landkreis Neuwied aktiv und werden zu ca. 50 Einsätzen im Jahr gerufen.
Zu neuen Bedrohungslagen aus Sicht der Polizei referierte Eugen Linden, Erster Polizeihauptkommissar der Polizeidirektion Mayen. Er stellte gleichzeitig das Einsatzkonzept zur Bewältigung von sogenannten lebensbedrohliche Einsatzlagen vor.
Oberstabsärztin Dr. Christina Rickert vom Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz berichtete vom Umgang mit Terror- und Amoklagen aus Sicht der Notfallmedizin. Hier stellte sie die Unterschiede zwischen zivilem Rettungsdienst und taktischer Notfallmedizin der Bundeswehr dar.
Zum Abschluss lieferte Christian Neitzer einen aktuellen Überblick zu Erfahrungen aus anderen Bundesländern.
KFI Werner Böcking resümierte „Großschadenslagen mit einem Massenanfall von Verletzten sind
eine Herausforderung für alle Beteiligten. Nur durch die Zusammenarbeit aller Fachdienste können
diese Lagen bewältigt werden.“, und bedankte sich bei allen Kräften für die Teilnahme.